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Dienstag, 18. Oktober 2011

BALL: Macht der 1. FC Germania eigentlich immer so weiter?

Mit den Lobeshymnen ist das immer so ein Problem. Verbreitet man sie zu früh, werden sie einem im Negativfall später um die Ohren gehauen. Wartet man erst einmal die Entwicklung ab und geht auf Nummer sicher, hört man schnell den Vorwurf, Erfolgsfan und feige zu sein.

Wie soll der geneigte Journalist nun im Falle des 1. FC Germania Egestorf/Langreder verfahren? Zehn Spieltage absolviert, zehn Siege eingefahren - davon drei gegen ernstzunehmende Mitbewerber um den Aufstiegsplatz. Als kleiner Schreiberling könnte man doch jetzt beherzt aufschreien und jubelnd auf die Stärken sämtlicher Akteure, den tollen Teamspritit, super Trainer und ein passendes Umfeld hinweisen. Doch irgendwie ist es schwer vorstellbar, dass die Germania ohne zu stolpern immer so weiter machen kann. Noch sind 22 Spieltage zu absolvieren, und jeder weiß: irgendwann stolpert jeder einmal. Noch haben sechs Mannschaften eine realistische Chance auf den Titel, erst beim Landesliga-Siebten TSV Mühlenfeld, der bereits zwölf Zähler Rückstand auf die Germania hat, ist wohl Schluss mit dem Verfolgerfeld.

Die aktuelle Landesliga-Tabelle

Andererseits machte gerade der letzte Auftritt, das 6:1 daheim gegen die Schwalben aus Tündern, Mut, dass das Ziel Oberliga nicht völlig aus der Luft gegriffen ist. Die Spielertrainer Markus Küpper und Jan Zimmermann waren aufgrund von Verletzungen, Urlaub und Krankheit zu Umstellungen gezwungen. Auf der Bank saßen mit Tobi Wulfkuhle und Dominik Chwalek lediglich zwei Akteure. Klar, es war zu erkennen, dass das Zusammenspiel mit dieser neuen Formation nicht immer flutschte. Immerhin fehlten aber auch Stammspieler wie Smailovic, Baßler und Waldschmidt. Trotzdem dominierte der 1. FC das Geschehen nach Belieben. Tündern war sicherlich an diesem Tag kein Maßstab, aber irgendwie blieb das Gefühl zurück, dass die Truppe von der Ammerke auch stärkere Gegner auseinandergenommen hätte. Ein bisschen ist die Germania mit der aktuellen Nationalmannschaft zu vergleichen: noch verdammt jung, aber bereits verdammt selbstbewusst. Und dass dieses Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten durchaus berechtig ist, beweisen ja nun mal die Ergebnisse.

Sie jubeln und jubeln: Eine schöne Luft-Figur beschreiben Torschütze zum 2:1, Bastian Stellmacher (Nummer 2) und Sebastian Ratzsch.


Wie also vorgehen? Jetzt schon den künftigen Meister feiern und sich nachher auf die Schulter klopfen lassen für so viel Fachkompetenz? Auch Küpper und Zimmermann wären von überbordenden Lobeshymnen wahrscheinlich nicht begeistert. Sie sind zu sehr Profi, um nicht auch abergläubisch zu sein und Jubelarien als böses Omen zu sehen.
Am besten ist es wahrscheinlich, man freut sich im Stillen über die schönen Spiele und guten Leistungen, speichert jedes Spiel im Hinterkopf ab - vielleicht wird es eine historische Saison und vielleicht entgeht man dann auch bösen Kommentaren aus grün-weiß-roter Richtung ;-).

Germanias Spielertrainer Markus Küpper behauptet die Kugel gegen Tünderns Niklas Beckmann (in Blau).

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